Gustav Horstmann - Namensgeber des gleichnamigen Sprudels

Historische Gebäude in Bad Salzuflen - ein kleiner Rundgang

Für alle, die die zahlreichen historischen Gebäude Bad Salzuflens etwas näher kennen lernen wollen, heißt es zunächst einmal: "Kopf hoch"! Denn meistens sind es die kunstvoll gestalteten oberen Fassaden der Häuser, die durch Schnitzwerk und Farben oder durch Schmuckgiebel begeistern. In den unteren Bereichen befinden sich oft Ladenlokale oder Büros. Prachtvolle Bürgerhäuser aus der Zeit der Weserrenaissance, Villen und repräsentative Kurgebäude sowie noch erhaltene Teile der Stadtbefestigung erzählen die Geschichte der Kurstadt auf anschauliche Weise.

Empfehlenswert ist ein kleiner Rundgang: Start ist der Salzhof, wo mit der Bohrung der Paulinenquelle der Startschuss für den Kurbetrieb gesetzt wurde. Hier stehen das Brunnendenkmal und die Salzsieder-Statue. Weiter geht es in die Lange Straße, die Haupteinkaufsstraße der Stadt. Gleich zu Beginn stehen links mehrere zwischen 1612 und 1618 erbaute Fachwerkhäuser mit ihrem reichen und farbenfrohen Schnitzwerk aus Rosetten- und Beschlagwerkornamenten.

Am Ende der Langen Straße liegt gleich rechts hinter Gradierwerk und Rosengarten das Ensemble der alten Badehäuser des Kurorts, das nach Fürst Leopold IV. zur Lippe benannte Leopold-Bad mit dem Inhalatorium. Es wurde 1904 erbaut und nach längerem Leerstand 2002 komplett saniert und restauriert. Weiter geht es in die Obere Mühlenstraße, wo mit "Haus Backs" eines der prächtigsten Fachwerk-Giebelhäuser steht. Es wurde 1581 von einem reichen Bürger errichtet und 1632 durch Hermann von Exter aufgestockt. Gleich gegenüber steht das älteste datierte Haus der Stadt (1520) mit leuchtend rotem Giebelgeschoss.

Ein kleines Stück die Wenkenstraße hinauf führt der Weg rechterhand zum "Haus Schuseil", etwa Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet. Rechts der Turmstraße und der alten Stadtmauer folgend, gelangt man zum Katzenturm, dem einzigen noch erhaltenen von ehemals drei Wehrtürmen der Stadt. Gleich dahinter steht, den Ort überragend, die Stadtkirche idyllisch inmitten alter Fachwerkhäuser. Die ältesten Teile der Kirche gehen auf das 14./15. Jahrhundert zurück, ihren barocken Turmhelm, die "Welsche Haube", erhielt sie 1782.

Die Treppe hinunter, durch die Brunnengasse, gelangt man zum alten Rathaus. Der spätgotische Bruchsteinbau wurde 1545-1547 errichtet. Der eindrucksvolle Giebel kam um 1580 hinzu. Das alte Rathaus ist heute Standesamt, im unteren Teil befindet sich das Restaurant "Ratskeller". Direkt gegenüber stehen die beiden alten Bürgermeisterhäuser, das ältere aus 1530 vergleichsweise schlicht, das jüngere aus 1564 mit eindrucksvollem fünfgeschossigen Giebel. Links davon stehen mit der Brandes'schen Apotheke (1620) und dem "Anno 1571" zwei weitere sehenswerte Gebäude.

Ehe man wieder zum Salzhof gelangt und damit den Rundgang beendet, passiert man "Klein-Venedig" direkt an der Salze. Das auf sieben Pfeiler gestützte Fachwerkhaus wurde zeitweise von Färbern genutzt, die hier das Leinen im Salzewasser gespült haben. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war zusätzlich zur Salzgewinnung die Leineweberei ein wichtiger Nebenerwerbszweig der Stadt.

Genaue Angaben zu den wichtigsten historischen Bauwerken erhält man durch den "Historischen Stadtführer", der im Kurgastzentrum (Kurverwaltung) gegen geringe Gebühr erhältlich ist.