Gradierwerk in Bad Salzuflen

Gradierwerke in Bad Salzuflen - Gesundheit aus natürlicher Sole

Sie sind Markenzeichen Bad Salzuflens und eines der wichtigsten therapeutischen Angebote des Staatsbads: die Gradierwerke. Direkt am Kurpark kann man an den mit Schwarzdorn-Bündeln gefüllten Holzgerüsten, über die das salzhaltige Wasser der Salzufler Heilquellen fließt, entlang bummeln. Dabei atmet man die gesunde, solehaltige Luft. Das größte "Freiluft-Inhalatorium" Bad Salzuflens befindet sich am Rosengarten neben den alten Badehäusern. Und direkt gegenüber steht das im Juli 2007 eröffnete ErlebnisGradierwerk. Es ersetzt das drei Jahre zuvor wegen Einsturzgefahr abgerissene älteste Gradierwerk der Stadt aus dem Jahr 1767. Es reicht von der Konzerthalle bis zum Kurparkeingang.

Das ErlebnisGradierwerk gilt zur Zeit seiner Entstehung als in Europa einmalig. Knapp 82 Meter lang und 8,5 Meter breit ist das Bauwerk und hat auf einer Höhe von fast 9 Metern eine 75 Quadratmeter große Aussichtsplattform. Die ermöglicht eine wunderbare Aussicht über die Bäderarchitektur der Innenstadt und den Kurpark. Das Gradierwerk ist in der Mitte geöffnet und bietet einen freien Blick vom Außenbereich in den Kurpark hinein. Und vor allem: Das Gradierwerk ist nicht nur von außen, sondern auch von innen begehbar. Die Sole-Nebelkammer, zu der man über einen innenliegenden Gang geführt wird, ermöglicht eine besonders intensive Inhalation der feinen, salzhaltigen Aerosole. Neben der gesunden Luft gibt es entspannende Musik und eine farblich wechselnde Beleuchtung durch fünf Muranoglas-Lampen. An der Decke blinken 700 kleine Himmelssterne und versetzen den Besucher in eine völlig andere Welt. Das Motto des ErlebnisGradierwerks lautet "Atmen XXL".

Gradierwerke wurden ab dem 16. Jahrhundert gebaut, um auf natürliche Weise Salz durch Verdunstung zu gewinnen. Da der Schwarzdorn gut vor Schädlingen geschützt ist, schnell wächst und über eine hohe Belastbarkeit verfügt, ist er für die Nutzung im Gradierwerk besonders geeignet und wird traditionell hier verwendet. Das über die Zweige geleitete salzhaltige Wasser verdunstet, und zurück bleibt das Salz. In Bad Salzuflen wurde bis 1945 auf diese Art Salz gewonnen. Gleichzeitig wurde die heilende Wirkung des solehaltigen Wassernebels, der sich um die Gradierwerke herum bildet, erkannt und zunehmend genutzt.
Es entsteht ein ähnliches Klima wie am Meer. Deshalb wird die Soleinhalation vor allem bei Atemwegserkrankungen jeder Art genutzt. Die Lunge wird besser durchblutet. Auch bei Infektanfälligkeit (Erkältungen), Pollenallergien (Heuschnupfen) und Asthma tut die befeuchtende und abschwellende Wirkung der salzhaltigen Luft sehr gut. Da zudem der Sauerstofftransport ins Blut verbessert wird, wird der gesamte Körper positiv beeinflusst.

Die drei Gradierwerke in Bad Salzuflen sind durch Jedermann nutzbar. Nur für das ErlebnisGradierwerk muss Eintritt gezahlt werden. Inbegriffen ist der Aufstieg auf die Aussichtsplattform. Im Winter ist der Betrieb der Gradierwerke wegen der tiefen Temperaturen nicht möglich. Wer mehr erfahren möchte, kann in der Tourist Information im Kurgastzentrum gleich neben dem ErlebnisGradierwerk die Broschüre "Gradierwerke Bad Salzuflen" erhalten.