Nicolaikirche in Lemgo

Hansestadt Lemgo - Ausflugsziel bei Bad Salzuflen

Die Alte Hansestadt Lemgo ist ein kulturelles Kleinod, das immer einen Ausflug wert ist. Nur 15 Kilometer von Bad Salzuflen entfernt liegt Lemgo an der Straße der Weserrenaissance, und zahlreiche historische Bauwerke prägen noch immer das eindrucksvolle Stadtbild. Rund 250 unter Denkmalschutz gestellte Gebäude haben die Kriege problemlos überstanden und sind heute das optische Aushängeschild Lemgos. Für die vorbildliche Erhaltung und Sanierung erhielt Lemgo verschiedene Architekturpreise.

Die Stadt wurde Anfang des 12. Jahrhunderts an der Kreuzung zweier Handelswege und an einer Furt über das Flüsschen Bega gegründet. Schon 1290 fand Lemgo Erwähnung als Mitglied des Hansebundes und wirtschaftlich mächtigste Stadt der Grafschaft Lippe. Der Reichtum, der vor allem auf dem Handel mit Tuch, Leinwand und Garn beruhte, ließ prächtige Fachwerk- und Steinbauten entstehen. Heute ist Lemgo eine zugleich größenmäßig überschaubare wie lebhafte Einkaufsstadt mit zahlreichen Einzelhandelsgeschäften, abwechslungsreicher Gastronomie und großem kulturellen Angebot. Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die hier ihren Hauptsitz hat, sorgt mit ihren Studierenden für eine junge Atmosphäre.

Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang ist der Marktplatz mit dem Rathaus. Der Marktplatz gilt als einer der schönsten in Norddeutschland. Gleich angrenzend liegt die Kirche St. Nicolai mit zwei unterschiedlich gestalteten Türmen. Sie sind Wahrzeichen Lemgos, und noch bis 1854 tat hier der Turmwächter seinen Dienst. Neben der Kirche zieht das Zeughaus aus dem Jahr 1548 mit seinem interessanten Streifenputz die Blicke auf sich. Wer sich durch die Straßen der historischen Altstadt treiben lässt, stößt überall auf wunderschöne Fassaden, Giebel und Erker. Es lohnt sich also, öfters auch den Blick "nach oben" zu richten. Erholung bieten die Wallanlagen, die einen schönen Grünstreifen rund um die Innenstadt bilden.

Eines der bedeutendsten Baudenkmäler aus der Zeit der Weserrenaissance ist wohl das Hexenbürgermeisterhaus. Seinen Namen erhielt es von seinem Bewohner, dem Bürgermeister Cothmann, der aktiv an der Hexenverfolgung in Lemgo beteiligt war. Heute befindet sich hier das Städtische Museum. Schon von außen ein faszinierender Blickfang ist auch das Junkerhaus. Reiches Schnitzwerk verleiht ihm ein absolut ungewöhnliches Aussehen. Der Maler und Kunsthandwerker Karl Junker hat hier ein Gesamtkunstwerk geschaffen, in dem Möbel, Gemälde, Architekturmodelle und Vieles mehr gezeigt werden. Weitere kulturelle Angebote bieten das Frenckel-Haus mit seiner Ausstellung zum jüdischen Leben in Lemgo und das Eichenmüllerhaus, die städtische Galerie mit ihren Wechselausstellungen. Im Lemgoer Ortsteil Brake steht ein Renaissanceschloss, das ab 1587 auf den Grundmauern einer alten Burg aus der Zeit um 1200 errichtet wurde. Schloss Brake beherbergt das Weserrenaissance-Museum. In Lage-Hörstmar wartet das kleine Automuseum für Sport- und Rennwagen auf PS-Fans.

Wer Lemgo besucht, sollte sich auch Zeit für einen Spaziergang durch den STAFF Landschaftspark nehmen, der vom gleichnamigen Lemgoer Leuchtenfabrikanten gestiftet wurde. Herrliche Ausblicke über den Teutoburger Wald, Feuchtbiotope und eine gepflegte Parklandschaft mit Skulpturen lassen den Alltag sofort vergessen. Lemgo ist auch Station des Radrundwegs "Von Teuto bis Weser".